2009

Gestaltung des Logos für „Begegnungen – Schutzräume für Kinder”, ein Symposion der Peter Maffay Stiftung

Bäume zu malen, zu zeichnen oder plastisch zu formen gehört zu den Aufgaben, die Kunstschaffende früher oder später bewältigen. Der Baum ist ein omnipräsentes Produkt der Natur und bot Naturalisten wie Impressionisten reichlich Nährboden für Naturstudien, doch im Laufe der Kunstgeschichte spielt er von früh an auch außerhalb des Profanen mehrere Rollen – vom üppigen Baum der Erkenntnis im Zusammenhang mit der Erbsünde bis zum kahlen Baum als Symbol des Klimawandels können zerstörerische menschliche Wesenszüge ebenso an Bäumen veranschaulicht werden wie unser psychologisches Bedürfnis danach, „Wurzeln zu schlagen“ oder nach „Wachstum“ zu streben. Obwohl James Rizzi nichts davon halten würde, seine Darstellung eines Baumes in bedeutungsschwere Vergleiche hineinzuziehen, kann sein Baum im Logo für Peter Maffays Stiftung „Begegnungen – Schutzräume für Kinder“ doch als Symbol für beständige Sicherheit gelesen werden. Wie für Rizzi typisch, braucht man für die Erkenntnis seiner Nachricht weder theologisches noch politisches Fachwissen. Wir müssen uns nicht einmal an die eigene Kindheit zurückerinnern, in der wir vielleicht an Ästen geschaukelt, Baumstämme zu Torpfosten erklärt oder uns in Baumkronen versteckt haben, um mit dem Baum etwas Positives zu verbinden. Denn tief im menschlichen Bewusstsein steht der Baum für Schutz vor Regen, Kälte und Hunger. Kaum ein Zweiter versteht es so gut, Bezugnahmen auf ursprüngliche Wohlfühlfaktoren herzustellen wie der „urban primitive artist“ James Rizzi. Und so ist Rizzis Baum nicht darauf beschränkt, allein Logo zu sein: seit 2012 steht er vollplastisch vor dem Tabalugahaus, wo man Wünsche auf die Blätter schreiben und Rizzi-Birds im Geäst beobachten kann.

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